Die Nikon Z50 und das Meike 50mm

Eine Kamera die immer dabei sein darf. Das war mein Gedanke, als ich mir die Z50 zugelegt hatte. Ehrlich gesagt, hätte ich mir diese Kamera nicht gekauft, wenn ich nicht sehr günstig an sie herangekommen wäre ^^

Diese hat eine Frau aus Osnabrück verkauft. Sie hatte die Kamera bei Ebay-Kleinanzeigen reingestellt und angegeben, dass diese neuwertig sei, kaum Auslösungen hat und sie das Interesse an der Fotografie schnell wieder verloren hatte.

Das kam mir schon etwas merkwürdig vor, aber ihr Benutzerprofil sah unauffällig aus – gute Bewertungen von anderen Nutzern und schon sehr lange angemeldet. Trotzdem war ich etwas misstrauisch, da die Z50 inkl. Objektiv für gerade mal 300€ angeboten wurde. Neu kostet das Stück über 1000€ und auf dem Gebrauchtmarkt findet man sie kaum unterhalb von 600€

Ich hab die Frau angeschrieben und gefragt, ob ich mir die Kamera persönlich anschauen dürfte und sie hatte zugestimmt. Also hab ich mich am nächsten Morgen – das war ein Sonntag – in aller frühe auf den Weg nach Osnabrück gemacht. Vorsichtshalber, hab ich auch noch die andere Kamera eingepackt. Sollte sich der Verkauf als Nullnummer herausstellen, hätte ich wenigstens mir noch eine Location zum fotografieren raus gesucht.

Dort angekommen, hab ich mir die Kamera sehr genau angesehen und auch ein paar Fotos geschossen. Diese hab ich mir dann am Laptop, den ich auch mit dabei hatte, genauer angesehen. auch die EXIF-Daten habe ich ausgelesen und genauer angeschaut. Darin kann man sehen, das wie vielte Foto das war, dass die Kamera gemacht hatte. Das geht relativ einfach. Am Ende des Beitrags habe ich eine kurze Anleitung, wie ich das unter Debian mache.

Die Frau hatte nichts falsches erzählt, die Kamera hatte zu dem Zeitpunkt gerade mal 200 Auslösungen gemacht und war in einem einwandfreiem Zustand. Auch die Bilder, die ich zum Test gemacht hatte, waren unauffällig. Keine Toten Pixel oder ähnliches. Also durfte die Z50 mit zu mir nach hause.

Über die Kamera war ich happy, nur von dem Objektiv, ein 16-50mm, welches mit verkauft wurde, war ich etwas enttäuscht. Es ist super Kompakt, sodass die Kamera, problemlos immer dabei sein konnte, aber die Haptik fand ich furchtbar und das Fotografieren hat damit keinen Spaß gemacht. Also hab ich das Objektiv wieder verkauft und dafür noch 160€ bekommen. Also hab ich für eine quasi nagelneue Kamera 140€ ausgegeben ^^

Als Ersatz habe ich mir ein 50mm Objektiv von Meike besorgt. Da es keinerlei Elektronik besitzt, ist das Teil recht günstig zu haben. Für 50€ hab ich das einem älteren Herren aus Bremen abgekauft. Das mit dem Objektiv, alles von Hand eingestellt werden muss (Fokus und Blende), stört mich absolut nicht. Im gegenteil, es hat mich weiter gebracht. Das Fokusieren klappt mittlerweile richtig gut und schnell und das ich die Blende von einstellen muss, während ich durch den Sucher schaue, hat bei mir für ein riesigen aha-Effekt geführt.

Welche Blende eingestellt ist, kann nur von der der Skala, auf dem Objektiv abgelesen werden. Dadurch hab ich so richtig gelernt mit der Blende zu arbeiten. Bis dahin kannte ich eigentlich nur „die wichtigsten“ Blendeneinstellungen – also ganz auf bei Details, Blende 8 bei Landschaften und ganz zu, wenn es zu hell war ^^.

Die ersten zwei drei Monate, hab ich mit der Kamera allerdings nicht viel gemacht. Viel geknippst, hauptsächlich in der Mittagspause, aber gezielt damit wohin zu gehen, das blieb erst mal aus. Die Hürde, an einen Ort zum Fotografieren zu gehen und nur eine Brennweite zur Verfügung zu haben, war mir zu groß. Doch eines Sonntag nachmittag hab ich mich aufgerafft und bin damit in das Pietzmoor gefahren.

Da ich dort schon öfter war, machte ich mir nicht so viele Gedanken darüber, „aber was ist wenn ich nicht das passende Objektiv dabei habe“. Und genau das war eine gute Entscheidung die mich ebenfalls weiter gebracht hatte und den „was wäre wenn Modus“ zu verlassen.

Nun aber genug gefaselt und zeit für Bilder, die ich an dem Tag gemacht habe.


Zum Schluss möchte ich noch zeigen wie mithilfe von exiftool die Exif-Daten von einem Foto ausgelesen werden können und wie man darin erkennt, wie viele Auslösungen eine Kamera schon gemacht hatte.

  • Unter Debian öffne ich hierzu ein Terminal.
  • Wechsle in das Verzeichnis, indem das Bild gespeichert ist. Bei mir war das z.B. unter /home/michael/Bilder/2023-04-16
  • Dann führe ich exiftool aus um und gebe dem Programm den Dateinamen des Bildes mit
$ cd /home/michael/Bilder/2023-04-16
$ exiftool 2023-04-16_12-10-16.jpg

Das Programm spuckt dann alle Exif-Daten aus. Aus dieser liste muss dann nach dem Parameter Shutter Count und Mechanical Shutter Count gesucht werden. Das geht leicht wenn, man die Ausgabe von exiftool „piped“ und mit dem Programm grep nach Shutter sucht. Das sieht dann beispielsweise so aus.

$ exiftool 2023-04-16_12-10-16.jpg | grep Shutter

Shutter Mode                    : Auto (Mechanical)
Mechanical Shutter Count        : 572
ISO Auto Shutter Time           : Auto
Shutter Release Button AE-L     : Off
Shutter Type                    : Auto
Extended Shutter Speeds         : Off
Flash Shutter Speed             : 1/60 s
Assign Movie Record Button      : Shutter/Aperture Lock
Shutter Count                   : 618
Shutter Speed                   : 1/800

Die Kamera hatte zu dem Zeitpunkt insgesammt 618 Auslösungen und davon waren 572 mit dem Mechanischen Auslöser gemacht worden. Unter Windows oder MAC OS lässt sich das mit Sicherheit auf ähnliche weiße bewerkstelligen, allerdings hab ich mit diesen Betriebssystem nicht so viel Erfahrung. Ich vermute mal es wird auch ähnliche Programme mit einer Benutzeroberfläche geben, falls das Arbeiten mit dem Terminal nicht so leicht von der Hand geht.

Wenn Du fragen hast, stelle diese gerne in die Kommentare, vielleicht kann ich helfen.


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